Tag 8 – Die Bewerbung des Antagonisten
Die Stellenausschreibung
Einer der Konflikte in einer Geschichte kann häufig auch vom Antagonisten ausgehen, der zum Beispiel verhindern will, dass unser Protagonist sein Ziel erreicht. Doch heute soll es erst einmal grundsätzlich um den Antagonisten gehen.
Stell dir vor, dein Antagonist ist auf der Suche nach einem neuen Job oder einer neuen Arbeitsstelle. Er hat auch schon etwas passendes gefunden. Wie sieht sein Bewerbungsanschreiben dafür aus?
Was ist ein Antagonist?
Das Wort Antagonist kommt aus dem griechischen und bedeutet soviel wie Widersacher. In der Literatur ist damit der Gegenspieler zur Hauptfigur (zum Protagonisten) gemeint, der er Schaden zufügen und deren Handlungsabsichten er durchkreuzen will.
Details
Die Aufgabenstellung:
Überlege dir, wie sich dein Antagonist um eine neue Stelle bewirbt und schreibe dies auf.
Bearbeitungszeit:
Etwa 30 bis 45 Minuten
Umfang:
Maximal eine DinA4 Seite
Haha wie lustig, mein Dämon musste sich bewerben. ging zwar etwas nach hinten los, aber ich kann mir den Schlingel so richtig gut vorstellen. Ich glaube das einem solche Übungen helfen, mit seinen Figuren bekannter zu werden. Man lernt sie so einfach auch besser kennen 🙂
Oh boy, ich habe ziemlich viele neue Ideen aus dieser Aufgabe herausziehen können! 😀 Ich habe jetzt nicht nur drei neue Charaktere für Team Antagonist, sondern ich habe auch etwas über Lilith und die Organisation gelernt. Am Anfang war ich skeptisch, was diese Aufgabe anging, da ich keine Ahnung hatte, warum Lilith sich auf einen Job bewerben würde. Sie muss sich zwar nicht auf einen Job bewerben, und sie macht es auch nicht wirklich, aber sie nimmt wichtige Missionen selbst in die Hand.
Super. Das ist natürlich ideal, wenn du gleich mehrere neue Ideen aus dieser einen Aufgabe ableiten konntest. Das freut mich 🙂
Ich hätte nie gedacht welche Komik entstehen kann, wenn man einen Albtraum eine Bewerbung für den Job als Kundenberater schreiben lässt 😀 sehr witzige Aufgabe
Hahaha. Dein Bewerbungsschreiben ist wirklich sehr lustig geworden! Schön, dass dir die Aufgabe gefallen hat.
Mir ist die Aufgabe relativ schwer gefallen, weil mein Antagonist der Teufel persönlich ist – und der bewirbt sich in der Regel nicht für Jobs. Aber ich habe es trotzdem versucht und dabei meinen Teufel ein bisschen besser kennengelernt. Tolle Aufgabe!
Super! Das freut uns natürlich sehr, wenn die von uns gestellten Aufgaben auch wirklich weiterhelfen. Viele gute Autoren nutzen dieses „ausbrechende“ Ideenschmieden für ihre Geschichten, um diese noch interessanter zu machen. Zum Beispiel verliert in dem Buch „Alles Sense“ von Terry Pratchett der Tod seine Hauptaufgabe, diejenigen abzuholen, deren Lebensuhr abgelaufen ist. Da er nun viel Zeit hat, heuert er kurzerhand als Farmgehilfe an. Pratchett schreibt in diesem Buch nirgends etwas über ein Bewerbungsgespräch. Trotzdem hat er sich vorher verschiedenste Szenarien im Kopf überlegt, was Tod wohl alles machen könnte, wenn er eben seiner Hauptbeschäftigung nicht mehr nachkommt. Und eben diese Ideenfindung ist es, die wir mit dem Storytelling Adventure Month ja auch irgendwie anstreben wollen. Lasst uns alle aus dem normalen Denken ausbrechen und uns auf völlig verrückte, neue Ideen einlassen. Nicht alles davon muss später in der Geschichte auftauchen. Aber beim Schreiben der Geschichte tut es dann gut zu wissen, wie sich die Figur in bestimmten Situationen verhält.
Nun, einen wirklichen Antagonisten gibt es nicht in meiner Geschichte, somit musste ich ins Abstrakte abtauchen und meinen Widersacher personifizieren. Da ich über ein altes Ehepaar schreibe ist der Widersacher das Älterwerden, bzw. das Altwerden und schließlich der Tod gegen den sie (vllt. auch unbewusst) ankämpfen. „Senesco“ habe ich meinen Antagonisten genannt, eine 1. Person. Sg. Präs. des lateinischen Wortes „senescere“ = altern, älter werden. Somit heißt der Antagonist „Ich altere“.
Besonders hilfreich fand ich die Aufgabe in meinem Fall nun nicht, denke aber, dass es grundsätzlich gut ist, sich auch über den Widersacher, sofern es einen gibt, hinlänglich Gedanken zu machen!
ich persönlich habe eigentlich auch nicht DEN Antagonisten (eher so… eine ganze Gruppe), habe mich jetzt aber nach einigem Überlegen doch auf eine Person festlegen können, was mit sehr geholfen hat, etwas über sie zu lernen.
Allerdings ist Mondprinzessins Idee auch interessant, und daraus hätte ich mit Sicherheit auch etwas machen können.
@lacrima: Prima! Auch wenn das Böse in deiner (und manch anderen Geschichten) nach außen hin wie eine Gruppe erscheinen mag, so treten doch manchmal einzelne Personen daraus hervor. Anhand dieser Personen und durch ihr Handeln und ihr Tun ist es den Lesern häufig erst möglich, „das Böse“ genauer zu verstehen, damit es nicht eine ansonsten „unfaßbare“, glibberige Masse bleibt.
@mondprinzessin: Nicht alle Aufgaben ergeben für jeden und jede TeilnehmerIn und seine/ihre Geschichte(n) immer sofort Sinn. Es kann immer mal wieder vorkommen, dass die Aufgabe selbst erst einmal sehr fokussiert und damit vielleicht unpassend klingt. Aber gerade auch die Beschäftigung mit Dingen, die in der eigenen Geschichte gar nicht direkt vorkommen, können trotzdem weiterhelfen, weil man darüber vielleicht mehr über seine eigene Geschichte und deren Figuren erfährt.
Es muss also nicht jede Aufgabe exakt so umgesetzt werden, wie sie hier gestellt wird. Wichtig ist, was ihr draus macht. Und da hast du für dich doch eine gute Möglichkeit gefunden das umzusetzen.